Bundesliga Rückrundenvorschau: Frankfurt 1880
- Rugby-News Team
- 1. Apr.
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Frankfurt 1880 ließ in der Hinrunde keinen Zweifel an seiner Vormachtstellung. Mit der besten Offensive, der stabilsten Defensive und acht souveränen Siegen dominiert der Club die Liga nach Belieben. Die Mission für die Rückrunde? Titelverteidigung – und die Fortsetzung der eigenen Erfolgsgeschichte.

Der SC 1880 Frankfurt ist einer der traditionsreichsten Rugbyvereine Deutschlands. Gegründet im Jahr 1880, war der Club von Beginn an ein Pionier des Sports in Deutschland und pflegte schon früh internationale Verbindungen – etwa mit dem englischen Blackheath Football Club, von dem er seine noch heute ikonischen rot-schwarzen Farben übernahm. Über Jahrzehnte hinweg konnte sich der Club im deutschen Rugby etablieren, mit Meistertiteln zu Beginn des 20. Jahrhunderts und einer olympischen Teilnahme im Jahr 1900 – bis heute einzigartig für einen deutschen Verein. Nach einer längeren Durststrecke in der Bundesliga kehrte Frankfurt 1880 in den 2000er-Jahren mit einem professionellen Ansatz und unglaublich starker Nachwuchsarbeit an die Spitze zurück. Inzwischen dominiert der Verein wieder die deutsche Rugby-Szene – und die Hinrunde der Saison 2024/25 war ein eindrucksvolles Beispiel dafür.
Frankfurt 1880 beendete die Hinrunde unangefochten auf Platz eins. "Wir bewerten unsere Leistung mit 7 bis 8 Punkten auf einer Skala von 1 bis 10", sagt Headcoach Byron Schmidt. Das mag bescheiden klingen, doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Die Frankfurter erzielten 525 Punkte – mehr als jeder andere Club – und kassierten gleichzeitig mit nur 62 Punkten die wenigsten Gegenpunkte. Kein Team kam in ihre Nähe.
"Ich denke, es gab gute Herausforderungen von SC Neuenheim und TSV Handschuhsheim", merkt Schmidt an. Doch wenn man sich die Ergebnisse ansieht, waren diese Herausforderungen nie wirklich existenziell: Das 40:6 gegen Neuenheim in der Hinrunde und das 49:7 gegen Handschuhsheim letzte Woche zeigten, dass Frankfurt 1880 einen klaren Vorsprung vor seinen engsten Verfolgern hatte. Auch gegen den viertplatzierten München RFC setzte es ein 82:7 – ein weiteres Statement der Überlegenheit.
Von Anfang an zeigte Frankfurt, dass es keine Zweifel an seiner Vormachtstellung geben würde. Ein 48:3 gegen Luxembourg war der perfekte Saisonauftakt, gefolgt von Kantersiegen wie dem 82:3 gegen RSV Köln oder dem 64:7 gegen Heidelberger RK. "Kein konkretes Spiel sticht für uns heraus", so Schmidt, wahrscheinlich weil jedes Spiel eine Machtdemonstration war. Keines der acht Saisonspiele war knapp, alle wurden mit mindestens 24 Punkten Unterschied gewonnen.
Frankfurt kombiniert dabei die vielen erzielten Versuche mit effizientem Kickspiel – das Verhältnis von 3.29 zwischen Versuchen- und Kick-Punkten zeigt eine ausgewogene Strategie. Doch was kommt nun? "Wir wollen gewinnen", lautet die simple, aber klare Ansage für die Rückrunde. Der Blick geht dabei auch auf die eigene Nachwuchsarbeit: "Wir müssen sicherstellen, dass wir unsere vielversprechenden Jugendspieler durchbringen."
Eine Veränderung gab es in der Winterpause: "Unser Assistenztrainer Reinhard Gerber hat uns verlassen, dafür haben wir Michael Poppemeir als Assistenten zurück." Eine personelle Anpassung, die zeigt, dass Frankfurt sich weiterentwickelt, auch wenn es schon auf dem höchsten Niveau spielt. Und es bleibt die Frage: Kann jemand Frankfurt 1880 in dieser Saison aufhalten? Die Antwort auf dem Platz war bisher ein klares Nein. Und wenn der Club seine Form hält, dürfte auch die Rückrunde eine Fortsetzung dieser Dominanz sein.
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