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Bundesliga Rückrundenvorschau: BSV 1892

  • Rugby-News Team
  • 18. März
  • 3 Min. Lesezeit

Kampfgeist trotz schwieriger Hinrunde in der Bundesliga Nord/Ost


Als Aufsteiger hat der BSV 1892 in der Bundesliga wertvolle Erfahrungen gesammelt – aber noch keinen Sieg eingefahren. Besonders die knappe 6:8-Niederlage gegen St. Pauli zeigte, wie nah das Team am ersten Erfolg war. Mit der Rückkehr mehrerer Schlüsselspieler soll nun der Abstieg vermieden werden, während der langfristige Aufbau weitergeht.


Die Rugby-Abteilung des BSV 1892 hat eine lange, aber wechselhafte Geschichte. Gegründet 1936 als die Rugby-Sektion von Tennis Borussia Berlin geschlossen zum Club wechselte, gehörte der Verein schon vor dem Zweiten Weltkrieg zu den führenden Teams in Berlin. Spieler wie Erwin Thiesies und Jonny Richter waren Teil der legendären Mannschaft, die 1938 den letzten deutschen Sieg gegen Frankreich sicherte. In den Nachkriegsjahren war der BSV eine prägende Kraft im Berliner Rugby und erreichte 1948 sogar das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Doch nach den 1950er Jahren verlor der Verein an Bedeutung, erlebte Rückschläge und baute sich über Jahrzehnte langsam wieder auf.


Nach mehreren Auf- und Abstiegen fand der BSV über den Nachwuchs zurück in die Bundesliga. Heute steht der Club vor einer neuen Herausforderung: sich als Bundesliga-Team zu behaupten. Doch die Hinrunde 2024/25 zeigte, dass der Sprung ins Oberhaus kein leichter war. Mit null Siegen und nur zwei Punkten beendete der BSV die Hinrunde auf dem letzten Platz. „Versprechend, aber verbesserungsbedürftig, vor allem in Sachen Fitness“, bewertet Headcoach Danny Stephens die Leistung mit einer 6 von 10 Punkten.


Der Saisonverlauf war geprägt von Niederlagen, aber auch von knappen Momenten, in denen ein Sieg greifbar war. Defensiv zeigte sich der BSV mit 265 gegen sich erzielten Punkten zwar nicht so anfällig wie Tabellennachbar St. Pauli (400), dennoch reichte es in keinem Spiel für den Durchbruch. Offensiv konnte das Team mit 72 erzielten Punkten immerhin eine bessere Bilanz vorweisen als der direkte Konkurrent aus Hamburg. Besonders bitter war die 6:8-Niederlage gegen St. Pauli – die beste Gelegenheit, einen Sieg einzufahren, wurde in der 80. Minute durch einen verschossenen Straftritt vergeben. "Das war ein herzbrechender Moment. Aber ausdrücklich: Das war nicht die Schuld des Kickers. Wir verlieren nicht wegen einer einzelnen Person", betont Stephens.




Ein weiteres Highlight, das den Kampfgeist des Teams zeigt, war die zwischenzeitliche Führung nach 27 Minuten gegen Germania List sowie die Tatsache, dass der BSV gegen Berliner RC bis zur 60. Minute vorne lag. "Da haben wir gesehen, was wir können".


Neben der Anpassung an das Bundesliga-Niveau machten auch Verletzungen dem BSV schwer zu schaffen. "Unsere Hintermannschaft war teilweise völlig dezimiert. Es gab zwei Spiele, in denen wir eine komplette Hintermannschaft nicht zur Verfügung hatten." Zusätzlich fehlte es an einem zuverlässigen Kicker: "Uns hat in wichtigen Momenten ein sicherer Kicker gefehlt."


Für die Rückrunde ist das Ziel klar: "Abstieg vermeiden hat höchste Priorität. Aber unsere Weiterentwicklung ist uns noch wichtiger." Dabei wird das Team auf einige Rückkehrer setzen können, denn mehrere Langzeitverletzte stehen wieder zur Verfügung. Besonders im Fokus stehen Mateo Meese (dritte Reihe) und Gedrängehalb Chris Schuldhahn, deren Leistung für den weiteren Saisonverlauf entscheidend sein könnte. "Auch unser junger Innendreiviertel Linus Reuter wird eine große Rolle spielen. Wie er nicht für die U18-Nationalmannschaft in Betracht gezogen wird, ist mir ein Rätsel", so Stephens.


Auch über die Zukunft der Liga macht man sich beim BSV Gedanken: "Momentan bleibt offiziell noch offen, was nächste Saison passiert. Aber eine Reform ist längst fällig. Vielleicht bringt sie die nötige Konzentration an Intensität und Spielerressourcen, um die Nationalmannschaft zu fördern." Die kommende Rückrunde wird also nicht nur sportlich, sondern auch strukturell eine entscheidende Phase für den Verein.


BSV 1892 kämpft – und wenn das Team aus der ersten Bundesliga-Hinrunde die richtigen Lehren zieht, könnte der erste Sieg nicht mehr lange auf sich warten lassen. Nur knappe Niederlagen gegen den BRC und St. Pauli verhinderten in der Hinrunde den ersten Sieg und in der zweiten Hälfte der Saison geht es mit Heimvorteil gegen die beiden Konkurrenten, sodass man auf mehr Rückendeckung der Unterstützer setzen wird.


Kaderbewegungen zur Winterpause


Zugänge: Keine, aber folgende Spieler kehren nach langer Verletzungen zurück:

  • Rhodri Phillips

  • Ryan Lacarne

  • Nam Vu

  • Tyreese Tavares

  • Lukas Yorck


Abgänge: Keine

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